Indrana-Krieg 2: Sternenkrone by K.B. Wagers

Indrana-Krieg 2: Sternenkrone by K.B. Wagers

Autor:K.B. Wagers [Wagers, K.B.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Trivial-SF
ISBN: 9783641211295
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2018-08-31T22:00:00+00:00


· 21 ·

Als ich aufwachte, war es dunkel. Bei der kleinsten Bewegung schmerzte jeder Muskel in meinem Körper höllisch. Jemand hatte eine Decke über mich ausgebreitet, die ich nun zur Seite schob. Ich hörte, wie die anderen im Schlaf ruhig atmeten, während ich mich vorsichtig zur Tür bewegte.

Diese glitt lautlos auf, und ich war Hao unendlich dankbar dafür, dass er sein Schiff in tadellosem Zustand hielt. Das fahle rote Licht im Gang löste eine Flut an Erinnerungen in mir aus. In einer Welt ohne Sonne hatte Hao nachts rotes Licht in den Gängen einschalten lassen, um der Schlaflosigkeit vorzubeugen, für die Menschen im Weltraum anfällig waren. Rot bedeutete Nacht. Diese Art der Beleuchtung hatte so gut funktioniert, dass ich sie auf meinem eigenen Schiff übernommen hatte.

Ich sah Zin, der neben Emmorys Bett saß und seine gefalteten Hände gegen die Stirn drückte, während er fieberhaft das immer gleiche Gebet zu wiederholen schien.

Ich legte ihm eine Hand auf die Schulter und sprach mit ihm die altvertraute Litanei. Als er dieses Mal an ihr Ende kam, verstummte er.

»Majestät, bitte vergebt mir.«

»Wofür?«

Zin drehte mir sein tränenüberströmtes Gesicht zu. »Ich hätte bei Euch bleiben und nicht aus Sorge um Emmory meine Pflicht vernachlässigen sollen.«

»Halt die Klappe.« Ich sprach die Worte lauter aus, als es meine Absicht gewesen war, und bekam ein schlechtes Gewissen, als Emmory sich im Schlaf bewegte. »Starzin Hafin, wie kannst du nur denken, dass ich wegen so etwas böse auf dich sein könnte?« Ich gab ihm einen Klaps auf die Schulter. »Du warst genau am richtigen Ort. Schließlich hatten wir alles andere unter Kontrolle, und ich habe dir befohlen, bei ihm zu bleiben.«

»Emmory wäre …«

»An deiner Seite gewesen, oder ich hätte ihm in den Arsch getreten, wie ich dir gleich in den Arsch trete.« Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und zog es zu mir. »Hör mir mal gut zu. Wage es nicht, auch nur auf die Idee zu kommen, dass ich von einem von euch verlangen könnte, sich für mich zu entscheiden. Ich weiß, dass wir in so eine Lage kommen könnten, weil es im Moment nicht gut für uns aussieht. Aber ich würde so etwas nie von euch verlangen. Ich kann auf mich selbst aufpassen, Zin. Und du kümmerst dich jetzt um deinen Ehemann, das ist ein Befehl. Verstanden?«

Er nickte. Ich küsste ihn auf die Stirn und ließ ihn dann los.

»Majestät?« Emmorys Zunge war schwer von den Schmerzmitteln, die Henna ihm verabreicht hatte. Er bewegte sich und versuchte, die Augen zu öffnen.

Ich beugte mich vor, legte meine Hand um seine und drückte sie. »Im Moment sind wir in Sicherheit, Emmy. Schlaf weiter.«

»Wie denn bei dem Lärm?«, lallte er, drehte aber den Kopf, und bald hörte ich ihn wieder ruhig und regelmäßig atmen.

»Wo sind Fasé und die anderen?«

»Nebenan«, sagte Zin. »Henna wollte vermeiden, dass sie aufwacht und noch einmal versucht, Emmory zu heilen.«

»Gute Idee. Ich schaue mal nach ihnen. Du solltest dich ausruhen.«

»Ihr ebenfalls, Majestät. Geht wieder in Euer Quartier.«

Ich grinste ihn an und ging dann nach nebenan. Es war einfach, die Silhouetten der Schlafenden in ihren Betten zu identifizieren.



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